Mit Schalldämmung zur optimalen Raumakustik

Ein oft vernachlässigtes Thema

Bei der Gestaltung eines Raumes haben wir alle eine genaue Vorstellung, welche Form, Farbe, Einrichtung etc. uns gefällt. Es fällt uns hier leicht, unsere Ansprüche zu formulieren und zu beurteilen, ob und warum uns ein Objekt gefällt oder nicht.

Ganz anders ist dies bei der akustischen Gestaltung von Räumen. Häufig bleibt die Raumakustik bei der Planung eines Raumes unberücksichtigt. Jedoch kann ein Raum noch so schick oder hipp eingerichtet sein – wenn er unserem Ohr nicht gefällt, werden wir uns langfristig nicht darin wohlfühlen. Doch was empfinden wir als akustisch angenehm? Wie kann man die Raumakustik positiv verändern? 

Wir haben die wichtigsten Infos zum Thema Raumakustik für Sie hier zusammengetragen. 

Nachhallzeit – die raumakustische Visitenkarte eines Raumes

Die Nachhallzeit gibt die Zeitdauer an, wie lange man den Klang eines Tones im Raum nachklingen hört, obwohl die Schallquelle schon verstummt ist. Je länger die Nachhallzeitumso länger hören wir den Ton im Raum klingen – der Raum wirkt hallig. Bei einer zu kurzen Nachhallzeit wirkt der Raum dumpf. Durch diese messbare Größe werden Räume vergleichbar. Auch die Sprachverständlichkeit steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Nachhall eines Raumes. 

Die Nachhallzeit hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

Eine kurze Nachhallzeit ergibt sich beispielsweise in einem kleineren möblierten Raum mit Teppichboden und Vorhängen. Eine längere Nachhallzeit herrscht in einem größeren unmöblierten Raum mit Parkettboden. 

Diese Tabelle zeigt typische Nachhallzeiten verschiedener Raumarten:

Absorption – die Fähigkeit Schall zu "schlucken"

Wir haben nun gesehen, dass eine lange Nachhallzeit die Ursache hallig klingender Räume ist und dass die Nachhallzeit durch Absorption verringert werden kann. Aber was ist nun Absorption?

Schallabsorption beschreibt die Fähigkeit von Materialien, Schall zu absorbieren und die auftreffende Schallenergie in andere Energieformen umzuwandeln. Schallabsorber, also Akustikplatten, schlucken also einen Teil der Schallenergie. 

Bei der Schallabsorption ist der Schallabsorptionsgrad (α) eine wichtige Kennzahl. Er beschreibt die Eigenschaft eines Materials, den auftreffenden Schall nicht zu reflektieren, sondern zu absorbieren. Schallabsorber, die 100 % des auftreffenden Schalls schlucken, haben einen Schallabsorptionsgrad von 1,0 (Fall 1). Eine vollständig reflektierende Fläche dagegen einen Schallabsorptionsgrad von 0 (Fall 2). Beide Extrema sind nahezu unerreichbar. Die Realität bewegt sich dazwischen (Fall 3).  Unsere SilentFiber Akustikplatten haben einen Schallabsorptionswert von 0,75. Der Schallabsorptionsgrad ist somit vergleichbar mit herkömmlichen Schallabsorbern aus Schaumstoff oder künstlichen Mineralfasern.

Fall 1: vollständige Schallabsorption
Fall 2: vollständige Schallreflexion
Fall 3: teilweise Schallabsorption

Wie sorgen SilentFiber Akustikplatten für Schalldämmung im Raum?

Naturfasern sind im Gegensatz zu Glas, Putz oder Fliesen, weiche Materialien. Der Schall bricht sich in den Hohlräumen der Naturfaserplatten.  Genauer gesagt wird ein großer Teil der Schallenergie in Wärme umgewandelt, dadurch wird weniger Schall zurückgeworfen – es entsteht weniger Echo. So nimmt die Sprachverständlichkeit im Raum zu – der Raum wirkt leiser.

Wird es durch Schallabsorber tatsächlich leiser im Raum?

Diese Frage lässt sich durch zwei Effekte beantworten:

  1. Physikalischer Effekt:

Zum einen wird der Schall in einem Raum tatsächlich durch die Schallabsorption im Raum gedämpft, d. h., ein Teil der Schallenergie wird durch die Akustikplatten geschluckt.  Durch die Verringerung der Nachhallzeit wird der Schallpegel gesenkt. 

  1. Verhaltenspsychologischer Effekt: 

Durch günstigere Sprech- und Hörbedingungen bei kurzen Nachhallwerten senken Menschen ihre Stimme ab. (Umgekehrt neigen wir dazu, bei schlechter Sprachverständlichkeit unsere Stimme anzuheben.) Das heißt, die Absenkung des Pegels durch Änderung des Verhaltens der Nutzer wirkt sich zusätzlich auf die Absenkung des Schallpegels aus. 

Die Augen kann man zumachen – die Ohren nicht!

Das Bemerkenswerte: Bereits in der Antike war das Augenmerk der Architekten nicht ausschließlich auf die Optik der Gebäude gerichtet, sondern es wurde immer beachtet, dass Räume auch Hörumgebungen sind, die ihrem Nutzen schon damals optimal angepasst waren. 

In modernen Gebäuden erlebt man dies oft anders: Große Glasflächen, Oberflächen aus Beton oder Putz und Stahl folgen aktuellen Trends und bestechen durch puristische Ästhetik und klare Linien. Doch allzu oft erweisen sich Wohnräume, Flure, Foyers und Büros beim Einzug der Nutzer als wenig gebrauchstauglich. Eine Lautstärke, die an eine Großbaustelle erinnert: Man versteht jedes Wort aus der gegenüberliegenden Ecke, nur seinen Gegenüber kann man nicht folgen.

Beim ersten Schritt nach draußen merkt man, wie die Ohren aufatmen. Es werden oft Prioritäten gesetzt, die den Augen schmeicheln, den Ohren jedoch nicht.

Bereits in der Antike beschäftigten sich Architekten mit der optimalen Raumakustik

Schallschutz vs. Raumakustik

Damit wir auch vom Gleichen reden! Oft wird Raumakustik mit Schallschutz verwechselt. Wir erklären den Unterschied.